Im Test! Eternights • JPGAMES.DE (2024)

TitelEternights
Im Test! Eternights • JPGAMES.DE (1)12. September 2023
Studio Sai
Im Test! Eternights • JPGAMES.DE (2)12. September 2023
Studio Sai
Im Test! Eternights • JPGAMES.DE (3)12. September 2023
Studio Sai
SystemPlayStation 4, PlayStation 5, PC
Getestet fürPlayStation 5
EntwicklerStudio Sai
GenresAction Dating Sim
Texte
Im Test! Eternights • JPGAMES.DE (4)
VertonungIm Test! Eternights • JPGAMES.DE (5) Im Test! Eternights • JPGAMES.DE (6)

Als im Juni 2022 zur State of Play der erste Trailer zu Eternights gezeigt wurde, war ich erst einmal interessiert. Dann erfuhr ich, dass hinter dem Projekt grundsätzlich zu Beginn nur eine Person steckte. Jae Yoo war von Catherine: Full Body begeistert und bekam die Empfehlung, die Persona-Reihe auszuprobieren. Gesagt, getan, verliebt.

Davon inspiriert wurde Studio Sai gegründet und die Arbeit an Eternights begann. Mittlerweile ist Eternights für PlayStation 4, PlayStation 5, auf Steam und im Epic Games Store erhältlich. Doch kann dieser Titel, welcher zu großen Teilen von nur einer Person in Unity entwickelt wurde, mit den heutigen Standards mithalten?

Euer erstes Ziel: Das Single-Leben beenden

Eternights beginnt mit einer kurzen, kryptischen Szene, welche einen Charakter in dunkler Umgebung und eine Art Baum zeigt. Direkt danach wechselt das Geschehen zu dem männlichen Hauptcharakter, welchem ihr einen Namen geben müsst. Gemeinsam mit eurem besten Kumpel Chani erstellt ihr euch ein Dating Profile, denn ihr wollt nicht mehr Single sein. Auf einer neuen Dating App unterhaltet ihr euch kurzerhand mit einer Dame und macht sogar direkt ein Date für den nächsten Tag aus. Das ging schnell!

In der darauffolgenden Nacht träumt der Hauptcharakter, wie sein Arm abgetrennt wird und er mit einem neuen, leuchtenden Arm grotesk menschenähnliche Wesen bekämpft. Dies ist recht schnell vergessen und es geht auf das Date mit der Unbekannten – doch plötzlich ändert sich alles schlagartig. Menschen mutieren zu merkwürdigen Wesen, greifen sich gegenseitig an. Chani und der Hauptcharakter können sich in einen Bunker retten und verbleiben dort für eine Weile. Doch nach kurzer Zeit müssen sie wieder entkommen – und treffen auf das berühmte Pop-Idol Yuna.

Nach kurzer Zeit erlebt ihr genau das, was euer Charakter geträumt hat. Die Ereignisse überschlagen sich immer mehr – und am Ende müsst ihr mit eurer kleinen Truppe die Welt retten. Dabei gilt es die aus dem Nichts aufgetauchten, leuchtenden Mauern zu betreten, deren Kerne zu zerstören und anschließend Umbra zu vernichten.

Diese möchte die Welt zerstören und alle Menschen zu Monstern machen. Doch viel wichtiger als die Welt zu retten ist auf diesem Wege euer eigentliches Ziel: euch zu verlieben und mit eurer großen Liebe in einer geretteten Welt glücklich zu werden.

Die Inspiration ist schnell offensichtlich

Es dauert nicht lang, bis man erkennt: Das Spiel wurde von Persona inspiriert. Von Anfang an gibt es Tageswechsel und einen Kalender, auf welchem ihr dies erkennt. Nach kurzer Zeit erhaltet ihr ein bestimmtes Datum, bis zu welchem ihr euer aktuelles Ziel erfüllt haben müsst. Schafft ihr das nicht, heißt es Game Over!

Wie ihr die Zeit bis dahin verbringt, ist euch zum Teil überlassen. Verbringt Zeit mit euren Freunden in dem Zug, welcher euch als Basis dient, oder rennt durch den Dungeon und erledigt das gewünschte Ziel. Mit einem Großteil der sich an Bord befindlichen Freunde könnt ihr eine Romanze eingehen – sogar eine gleichgeschlechtliche Beziehung ist möglich.

Mit euren Freunden Zeit verbringen bringt euch nicht nur schöne Artworks und deren Hintergrundgeschichten, sondern auch diverse Boni. Entweder kann euer Charakter dann neue Angriffe lernen, Spezialattacken nutzen oder seine Statuswerte erhöhen. Dies ist nicht gratis: Verbesserungen kosten Essenz, welche ihr durch die Interaktion mit anderen Charakteren erhalten oder in den Dungeons finden könnt.

»Es dauert nicht lang, bis man erkennt: Das Spiel wurde von Persona inspiriert.«

Wer Persona gespielt hat, dem kommt nun einiges bekannt vor. Und dennoch bringt Eternights ausreichend eigene Ideen mit sich. So könnt ihr zum Beispiel nicht nur mit euren Freunden abhängen, sondern auch trainieren. Hierbei hat jeder Charakter ein eigenes kleines Minispiel, welches euch nicht nur mehr Freundschaftspunkte, sondern auch andere Boni gibt. Wenn ihr nachts mit euren Freunden auf die Suche nach von ihnen gewünschten Items geht, könnt ihr außerdem eure Statuswerte erhöhen. Das ist oft mit lustigen, kleinen Gesprächen verknüpft und lässt euch mehr über die Personen, mit denen ihr unterwegs seid, erfahren.

Dreh- und Angelpunkt des Dungeon Crawlings: Das Kampfsystem

Um sich mit Charakteren besser anfreunden zu können, werden ab einem gewissen Level der Freundschaft bestimmte Charaktereigenschaften des Hauptcharakters benötigt. So muss zum Beispiel seine Akzeptanz eine gewisse Stufe haben, um den nächsten Freundschaftsrang zu erreichen. Diese Eigenschaften erhöht ihr durch die Auswahl von bestimmten Antworten im Verlauf der Story oder Nebengeschichten, oder könnt ihr tagsüber mit Chani trainieren.

Wenn es dann um das Gameplay und das Kampfsystem geht, wählt Eternights einen eigenen Weg. Das actionlastige Kampfsystem gibt euch einen normalen und einen starken Angriff. Besonders komplexe Kombos gibt es hier nicht. Vollführt eine Kombo durch reines Betätigen der jeweiligen Angriffstaste und beendet diese dann auf zusätzlichen Knopfdruck mit einem starken End-Angriff.

So simpel bleibt es aber nicht. Greift ihr eure Feinde an, baut sich ein Todesstoß-Meter auf. Ist dieser gefüllt, könnt ihr einen besonders starken Angriff einsetzen. Dieser schaltet normale Gegner meist direkt komplett aus. Bei stärkeren Feinden und Boss-Monstern könnt ihr immerhin ordentlich Schaden zufügen.

Die Macht der Freundschaft!

In den Dungeons seid ihr allerdings nicht alleine unterwegs. Ihr werdet meist von Sia, Yuna und Min begleitet, manchmal aber auch von anderen Charakteren. Während Yuna euch heilt und Min mit Abwehr-Zaubern euch vor Angriffen schützt, kann Sia mit starker Eis-Magie beim Angreifen helfen. Diese Begleiter-Fähigkeiten könnt ihr über eine Schultertaste aktivieren. Außerdem könnt ihr, je nach Rang eures Begleiters, zusätzliche Attacken durch Kombination einer Schultertaste und einer Angriffstaste nutzen. Mein Favorit war hier der Angriff, bei welchem ihr drei Schwerter beschwört. Diese drehen sich für kurze Zeit um euch und machen dadurch recht viel Schaden – außerhalb halten sie Gegner gut in Schach.

Ein Großteil der Gegner könnt ihr durch normale Angriffe verletzen. Mache wehren diese jedoch ab und können dann nur durch schwere Attacken verletzt werden. Oder ihr nutzt zwei eurer eigenen Abwehr-Fähigkeiten. Ein blaues und ein rotes Leuchten beim Angriff eines Feindes verrät euch, wann ihr entweder parieren oder ausweichen könnt. Ersteres stößt den Gegner zurück und lässt ihn angreifbar werden. Bei einem perfekten Ausweichen verlangsamt sich die Zeit und ihr könnt ordentlich draufhauen. Letzteres war mein persönlicher Favorit, da ich das Timing für das Parieren nicht hinbekam.

Die Power der Elemente

Boss-Gegner und manch andere stärkere Feinde besitzen einen Elementar-Schild. Bei diesem könnt ihr ewig draufschlagen – an der Lebensenergie des Feindes ändert sich da nichts. Nur durch Elementar-Angriffe könnt ihr diese Schilde zerstören. Elementar-Angriffe könnt ihr nach Auffüllen der passenden Leiste einsetzen. Gefüllt wird diese durch normale Angriffe, gute Kombos oder perfektes Ausweichen und Parieren.

Je nach Feind müssen die Schilde auch mehrfach attackiert werden. Besitzen eure Begleiter jedoch einen hohen Rang, attackieren diese dann bei den Elementar-Angriffen auch mehrfach und vereinfachen den Prozess. Gepaart wird all der Spaß mit kleinen Quick Time Events, in welchen ihr entweder im richtigen Moment oder mehrfach hintereinander auf den Angriffs-Button drücken müsst.

»Wirklich komplex ist das Kampfsystem letztendlich nicht.«

Der Schwierigkeitsgrad von Eternights lässt sich auf verschiedene Stufen einstellen. Dabei muss ich aber zugeben, auch der normale Grad hat mich durchaus häufiger mal die Kämpfe neu starten lassen. Dabei sind die Checkpoints recht fair verteilt. Nicht immer, aber immer öfter lohnt es sich in einem Kampf dann doch lieber kurz zu verlieren um die HP wieder aufzufrischen, als die Energie der Begleiter zu nutzen. Angabe jedoch ohne Gewähr, denn nicht immer funktioniert der Trick – an einer Stelle musste ich dann doch einiges wiederholen.

Wirklich komplex ist das Kampfsystem letztendlich nicht. Es erfindet auch nichts wirklich neu. Aber es funktioniert. Die Dungeons selbst sind recht geradlinig, aber werden mit kleineren Rätseln aufgefrischt. Diese sind nicht schwer und kommen auch nicht zu oft vor – aber oft genug, um wenigstens ein klein wenig Abwechslung zu bieten.

Ein technisch ambitioniertes Projekt

Eternights wurde in Unity entwickelt, einer Gaming Engine, bei welcher die technischen Limits bis zu einem gewissen Grad nur von den eigenen Fähigkeiten begrenzt werden. Bei diesem Titel handelt es sich um das erste Projekt von Studio Sai – und ich meine das nicht böse, aber man sieht es. Die Animationen sind teilweise nicht sehr flüssig. Die Umgebungen sind cool designt, aber grafisch nicht besonders hübsch.

Die Charaktere sind charmant, aber die Geschichtsausdrücke wirken nicht sehr lebendig – wenn auch sie sich sehr „anime“ anfühlen. Alles in allem hatte ich nicht das Gefühl, ein PS5-Spiel vor mir zu haben. Böse Zungen würden sagen, selbst an einem PS4-Spiel würde man da zweifeln. Aber dennoch hat der Titel seinen Charme und versucht aus seinen technischen Problemchen so viel zu machen wie möglich.

Denn auch Highlights hat das Spiel visuell zu bieten. Die Lichteffekte sind durchaus hübsch und oft sind die Geschehnisse gut in Szene gesetzt. Die speziellen Artworks, welche im Anime-Stil gehalten sind und zum Beispiel in den Begleiter-Geschichten auftauchen, sind unfassbar schön gezeichnet. Das Gegner-Design ist einfach fantastisch und die abstrakten Gestalten gefallen mir persönlich sehr.

In Eternights könnt ihr entweder eine japanische oder englische Sprachausgabe wählen. Die Texte könnt ihr sogar auf Deutsch darstellen. Leider beinhalten diese das ein oder andere Mal einen Buchstabendreher oder etwas unglücklich formulierte Sätze. Die englische Sprachausgabe wurde hierbei unter anderem von Kira Buckland dirigiert, welche auch den Charakter Sia spricht. Wem der Name nichts sagt: Kira Buckland ist für ihre Performance als 2B aus NieR: Automata bekannt. Vielleicht liegt es unter anderem daran, dass die Vertonung wirklich gut gelungen ist und dabei hilft, dem Spiel seinen Charme zu geben.

Musikalisch hält sich Eternights für sehr lange Zeit zurück – überzeugt aber gegen Ende mit einem großartigen Track im finalen Kampf. Dennoch hätte ich mir zu Beginn des Spieles ein wenig mehr musikalische Untermalung gewünscht.

Ein Projekt der Leidenschaft

Es kam immer wieder vor, dass ich mir beim Spielen von Eternights dachte: „Man merkt, es ist nahezu ein Ein-Mann-Projekt gewesen.“ Meistens eher wegen den grafischen Aspekten, aber auch, weil die Story letztendlich nicht unbedingt Bäume ausreißt. Wobei ich von einem Twist am Ende des Spieles durchaus überrascht und berührt war. Manche Gespräche bauen auf Anime-Klischees, aber können euch auch durch sehr ernste Themen packen. Oft war ich aber auch beeindruckt, was hier von jemandem erschaffen wurde, der vor diesem Projekt praktisch keine Erfahrung hatte. Wer nicht abgeschreckt ist von starren Animationen und einem Kampfsystem, welches nicht besonders in die Tiefe geht, kann hier definitiv seine Freude finden. Die Charaktere sind sympathisch und es handelt sich um ein Passion-Projekt, welches man definitiv unterstützen kann bei dem recht „geringen“ Preis von 26,99 Euro.

Story

Mit eurem leuchtenden Schwert-Arm müsst ihr gemeinsam mit einer kleinen Gruppe an Freunden die Apokalypse verhindern. Und dabei eure große Liebe finden.

Gameplay

Actionreiches Kampfsystem in recht linearen Dungeons. Verbringt die Tage zwischen den Kämpfen mit euren Freunden, um die Beziehungen zu vertiefen.

Grafik

Nicht die flüssigsten Animationen bei den Charakteren, generell nicht ansatzweise auf PS5-Standard. Schön gezeichnete Artworks und gute Szenen-Kompositionen helfen hier aus.

Sound

Tolle englische Sprachausgabe mit recht bekannten Sprechern. Zu Beginn recht wenig Musik, dafür gegen Ende umso mehr – und großartig.

Sonstiges

New Game+ nach erstem Durchspielen verfügbar, deutsche Texte vorhanden. Diese sind jedoch nicht ganz ohne Fehler.

Bildmaterial: Eternights, Studio Sai

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